21.02. - 18.03 - Veronika Gerber und Dieter Manhartsberger - Bilder, Objekte |
VERONIKA GERBER
Biographie: geboren Ende März 1958 in Hall in Tirol Studium am Mozarteum Salzburg - Malerei seit 1982 Mitglied der Tiroler Künstlerschaft lebt und arbeitet in Innsbruck, Bregenz, Arco-Trentino Zu den Arbeiten: von Elisabeth Wieser Schiestel Die Arbeiten von Veronika Gerber lassen mich immer wieder an die utopischen Ideen des Kulturphilosophen Herbert Marcuse denken. Demnach lebt der Mensch zwischen den beiden Prinzipien der Leistung (Zivilisation) und der Lust (Eros). Diese beiden liegen, laut Marcuse, in ständigem Widerstreit, und das Individuum habe sich laufend zwischen den beiden zu entscheiden. Diese Entscheidung wiederum falle meist zugunsten des Leistungsprinzips aus, wofür er die gesellschaftlichen Strukturen unserer Gesellschaft verantwortlich macht. Das Lustprinzip (Erotik, Sinnlichkeit, Lebensfreude) falle einem ständigen Verdrängungsmechanismus zum Opfer. Aber, meint er, da gibt es eine Kraft, die zum Lustprinzip gehört und sich der Unterdrückung verweigert: Es ist die Phantasie. Er entwickelt in der Folge faszinierende Ideen einer neuen Gesellschaftsform, die Bezug hat zu ästhetischen Dimensionen. Ästhetik wiederum verbinde Lust und Sinnlichkeit miteinander, und zwar aufgrund der Intuition. Und hier ist der Punkt, wo ich wieder zu den Arbeiten von Veronika Gerber zurückkehre. Dieser Geist und diese Kraft kommen mir aus ihren Bildern entgegen. Sie spiegeln eine Lust am Malen, die absolut ist, hier wird Ordnung zu Schönheit und Arbeit zu Spiel. Einfach und klar setzt Veronika Gerber bei den Dingen des Alltags an. Das sind Orangen, Zitronen, eine Katze oder eine Landschaft. Die Bilder besitzen eine hohe meditative Qualität, der feine Blick der Künstlerin lässt all die wohlbekannten Dinge erscheinen, als würden wir sie zum ersten Mal sehen. Ich bewundere Veronikas Treue zu ihrem ureigensten Ausdruck. Durch das Wiederholen derselben Motive bündeln sich Kraft und Intensität. Veronika erzählte mir vom Werden ihrer Arbeiten, vom Beginn der Stillleben im Atelier, von der Geburtsstunde der Landschaft in freier Natur. Dort sitzt sie mit ihrem Skizzenblock. Diese Augenblicke sind voll Sinnlichkeit: sie wird Teil der Landschaft, sie sieht, hört, riecht, fühlt, und ich sage dazu, sie lebt. Bereits im Schauen reduziert sie, komponiert sie, fügt sich ein inneres Bild, das über den Kohlestift wieder nach außen kommt. Sie ist streng mit sich, es muss stimmen mit Komposition und Farbe, sie mag keine halben Sachen. Ich schätze ihre Wahrhaftigkeit. Übersetzt vom Skizzenblock in Eitempera und Öl auf das eigentliche Format wird das Bild im Atelier. Wenn's gut läuft, entstehen intensive Arbeitsphasen, sie taucht in eine andere Welt. Dort wartet die Kraft, die Marcuse Phantasie nannte: lustvoll, autonom, eigenwillig und frei. Ausstellungen: 1978 Künstlerhaus Salzburg 1979 Galerie Asphalt Innsbruck 1980 Förderpreis des Zonta Clubs 1980 Galerie F&F Innsbruck 1981 Galerie Ynsprugger Werkstatt 1983 Stadtturmgalerie Innsbruck 1985 Galerie Forum West Salzburg 1985 Grillhof Vill bei Innsbruck 1986 Stadtgalerie Lienz 1987 Ynsprugger Werkstatt Innsbruck 1987 Wiener Allianz Kunstmansarde Innsbruck 1988 Tiroler Künstler in Trentino 1990 Salzburger Zwerglgarten Salzburg 1991 Theodor-von-Hörmann Galerie Imst 1991 Sparkasse in Hall Kurhaus 1992 Künstlergalerie Renu Silz 1992 Sparkasse im Sillpark Innsbruck 1992 Galerie Schwarz, Wartberg Kremstal 1993 Andechsgalerie Innsbruck 1993 Stadtturmgalerie Innsbruck 1994 Kleine Galerie Innsbruck 1995 Kleine Galerie Innsbruck 1996 Galerie Augustin Innsbruck 1997 Galerie im Winkel Höchst Vorarlberg 1998 Galerie Hansen Yarmouth Maine USA 1999 Galerie Sams Bad Ischl 1999 Galerie am Mondsee 1999 Stadtmuseum Dornbirn 1999 Galerie Augustin Innsbruck 1999 Studio Drehpunkt Bregenz 2000 Galerie Augustin St. Anton am Arlberg 2000 Galerie im Winkel Höchst Vorarlberg 2001 Galerie Eule Art St. Gallen Schweiz 2001 Galerie Augustin St. Anton am Arlberg 2002 St. Gerold Vorarlberg 2002 Galerie Eule Art Davos Schweiz 2002 Galerie Augustin Innsbruck 2002 Galerie Gewehr Murnau Deutschland 2002 Kanzlei Dr. Fürhabter Götzis Vorarlberg 2003 Galerie Eule Art Davos Schweiz 2003 Bildungshaus Batschuns Vorarlberg 2004 Galerie Augustin Wien 2004 Galerie Augustin Innsbruck 2004 Spielboden Dornbirn Vorarlberg 2004 Stockton California / S.F. 2005 Galerie Gewehr Murnau Deutschland 2005 AAA Galerie Ascona Schweiz 2005 Dengel Galerie Reutte 2005 Rohe Interieur Zürich 2005 1 Longstreet Workshop London
DIETER MANHARTSBERGER
Biographie: Geboren in 1940 in Innsbruck, Volksschule in Mayrhofen, Gymnasium in Reutte, Jusstudium in Innsbruck, Doktorat 1963, ausgeübter Beruf Wirtschaftstreuhänder. Daneben zeitweise Studien in Archäologie und Orientalistik, die für meine Arbeit besonders bestimmend geworden sind. Ich bin Autodidakt mit einem leichten Hang zum Perfektionismus und habe eine besondere Vorliebe für die Synthese von verschiedenen Materialien und Techniken. Seit 1968 künstlerische Arbeiten, 1974 Aufnahme in die Tiroler Künstlerschaft als „Objektemacher. Seit einigen Jahren befasse ich mich besonders mit der künstlerischen Umgestaltung von elektronischen Bauelementen, aus denen ich Objekte gestalte, die die verborgene Ästhetik dieses Materials sichtbar machen sollen. Die hier ausgestellten Arbeiten stellen eine kritische und bisweilen ironische Auseinandersetzung mit unserer techniklastigen Zivilisation dar.
Zu den Arbeiten: C R O S S O V E R Arbeiten 2001 – 2006 Das Sichtbarmachen von ästhetischen Strukturen, die in Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs verborgen sind, ist eine der Grundanliegen meiner Arbeit. Wie in einem archäologischen Projekt arbeite ich mich Schicht für Schicht durch das Objekt und verbinde dann die Fundstücke mit meinen Assoziationen aus Gegenwart und vergangenen Epochen. Mit dieser Absicht zerlege ich die hochwertigen technischen Geräte, deren spurloses Verschwinden im Schrott vorprogrammiert ist. Die mir bedeutsamen Einzelteile konserviere ich in meinen Objekten und erhalte sie damit als Fossilien unseres technischen Zeitalters für spätere Generationen. Crossover bedeutet für mich die Überschreitung der Grenzen zwischen Technik und Magie, Starrheit und Bewegung, zwischen Gestern und Heute. Licht- und Schattenseiten der heutigen digital vernetzten und verletzten Welt erhalten in den Bild - Objekten neue Bedeutung. Mit den Arbeiten möchte auch beweisen, dass die scheinbar unüberwindliche Macht der Technik und deren Protagonisten, dem menschlichen Humor nicht widerstehen können. Einen nicht unbedeutenden Seitenblick riskiere ich auf die Wunderkammer im Schloss Ambras, mit deren detailverliebten Exponaten ich mich besonders verbunden fühle. In diesem Sinne arbeite ich an einer Sammlung von vergleichbaren Kuriositäten unserer Zeit. Die zufällig gefundenen Rahmen gaben mit ihrer verbo(r)genen Kulturbotschaft den Anstoß zu der Serie von Objekten und stellten ein programmatisches Bindeglied dar.
Ausstellungen: 1975 Innsbruck, Raumstudio Busse 1976 München, Galerie beim Schloss 1977 Reutte, Raiffeisengalerie Bozen Bozen, Dominikanergalerie 1980 Innsbruck, Kongresshaus Igls 1981 Innsbruck, Stadtturmgalerie 1983 Rom, Österreichisches Kulturinstitut Hall, Burg Hasegg 1985 Landeck, Gymgalerie 1986 Innsbruck, Kunstpavillon Freiburg, Städtische Galerie 1988 Innsbruck, Stadtturmgalerie 1990 Reutte, Dengelgalerie, Gruppenausstellung 1992 Wien, V + V Galerie Linz, - EL Avantgarde, Gruppenausstellung „Bergwerk“ 1993 Salzburg, Innsbruck, Gruppenausstellung „Bergwerk“ 2000 Innsbruck, Galerie Nothburga, Beteiligung „Feuerberge“ 2002 Innsbruck, „Ambiente Makrie“ Beteiligung „Crossover“ 2005 Lans, Alte Schule, „Drei Wege, ein Ziel“
Publikationen: Album Rom, 1983 (mit Franz Tumler) Gesang der Gesänge, 1985 |
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