06.06. - 01.07. - Katja Duftner, Stefan Wehmeier und Hannes Metnitzer - Bilder, Objekte |
DUFTNER ∙ METNITZER ∙ WEHMEIER Vernissage: 6. Juni 2006, 19 Uhr Dauer der Ausstellung: 7. Juni - 1. Juli 2006
KATJA DUFTNER Kommunikation und Vernetzung, persönliche und allgemeine sind das zentrale Thema von Katja Duftner. Mittels der Zeichnung bearbeitet die Künstlerin immer wieder differenzierte Beziehungen zwischen Individuen und Gruppen, der Gesellschaft und der Umwelt. Es geht ihr dabei um eine globalisierte, vernetzte Welt, in der uns durch die Mittel der modernen Technik scheinbar eine Welt ohne Grenzen suggeriert wird. Auf der anderen Seite spielen für Katja Duftner auch mythische Aspekte eine wichtige Rolle indem sie auch archaische Formen aus der ägyptischen und minoischen Kunst für sich aufgreift. In den figural-fantastischen Gebilden sieht sie aber auch Parallelen zur Fasnacht, dem ewigen Spiel von Masken und Verkleidungen, was auch zum Kommunikationsspiel einer jeden Gesellschaft gehört.
HANNES METNITZER Die Arbeiten zeigen Auseinandersetzungen mit Strukturen, mit harmonischen Beziehungen zwischen Flächen, Linien, Formen. Da gibt es erhabene Teile, so genannte Positivteile, und ihre Gegenstücke, also Vertiefungen. Da gibt es Winkel, Schrägen, Zacken, die miteinander ein Gefüge bilden, nicht irgendeines, kein beliebiges freilich. Wie von einer mathematischen Gleichung bestimmt, fügen sich alle Teile der Arbeit zusammen. Wie die Natur ihre Gestalten hervorbringt, aus unvorstellbar vielen Atomen zusammengesetzt, immer aber einem wunderbaren Bauplan folgend, immer wieder anders und so für den Biologen ein aufregendes Forschungsterrain wird, so geht auch ein Künstler wie Hannes Metnitzer daran Gestalten zu entwickeln, die einer Regel folgen und dem Auge und Geist Genuss bereiten. Keiner der Gliederformen einer Plastik ist maßstabsmäßig von den anderen unabhängig, im Gegenteil, hat man das entscheidende Maß, die entscheidende Grundordnung gefunden, ist dies ein Schlüssel zur Erklärung aller anderen Teile im Werk. Alles fügt sich wie ein Puzzle mühelos in eine gemeinsame Logik. Das künstlerische an den Arbeiten ist jedoch nicht die Regel oder Logik selbst, sondern die Schaffung von Harmonien ohne Gleichförmigkeit, Ruhe ohne Langweile, Spannung ohne Wirrnis. Nur dadurch, dass sich die Logik nicht schrill in den Vordergrund drängt, sondern verborgen bleibt, kann die Wirkung auch über die Regel hinausweisen. So logisch wie die Plastiken aufgebaut sind, streifen sie doch das Unerklärliche. Ich wage zu behaupten, Hannes Metnitzer bediene sich der Geometrie und strengen Formsprache nur deshalb, um allen Vorurteilen zum Trotz, deren immanente Lebendigkeit zu beweisen. (Mag. Maria Dörrer-Metnitzer )
STEFAN WEHMEIER Abstrakte Landstriche Erscheinen die Bilder und Papierarbeiten von Stefan Wehmeier auf den ersten Blick als ungegenständliche Malerei, so erinnern sie doch bald an weite, hügelige Landschaften. Linien und Flächen gehen spannende Dialoge ein, schaffen Raum und strukturieren die abstrakten Kompositionen. Wie die Natur ihren eigenen Gesetzen folgend wächst, so wachsen seine Ölbilder und Zeichnungen nach individuellen kompositorischen Bedingungen. Das Malen mit den langsam trocknenden Ölfarben ist entscheidend für das Entstehen der Bilder. Behutsam werden die Arbeiten in zahlreichen Metamorphosen geformt. Sie erscheinen nicht als Abbilder von Landschaften, sondern als innere Bilder, die einem künstlerischen Schöpfungsprozess folgen. Dem Künstler gelingt dabei eine spannende Synthese zwischen den verschiedenen Maltechniken. Weiß grundierte Leinwände kontrastieren mit pastosen Farbflächen oder kontrolliert angelegten Farbflüssen. Der kraftvollen gestischen Malerei werden filigrane Liniengespinste und malerisch konturierte Formen entgegengesetzt. Zeichenstriche – kalligraphisch geschwungen oder gebrochen – durchweben die Farbflächen. Sie lassen Räumlichkeiten und Bildtiefe entstehen, wobei selbst der Malgrund als eigene Farbe wirkt. Es sind diese zeichnerischen, die Farbfläche strukturierenden Striche, die Wehmeiers Ölbilder und Papierarbeiten zu abstrakten „Landstrichen“ werden lassen. Ihre ungegenständliche Farbigkeit macht sie zugleich zum Stimmungsträger der Bildlandschaften. Ihr Reichtum an Formen und Strukturen lädt zu immer neuen Entdeckungen ein. Durch die Abstraktion geben die Bilder und Zeichnungen dem Betrachter Raum für eigene Begegnungen. (Dr. Gudrun Szczepanek, Kunsthistorikerin)
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