Innrain 41
A-6020 Innsbruck
Tel. +43(0)512 563761
MI-FR 16 - 19 Uhr
SA 11 - 13 Uhr
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08.09. - 03.10. Sarah Iris Mang, Benno Meliss - Mixed Media |
Die Galerie Nothburga lädt ein zur Ausstellung
Sarah Iris Mang Mixed-Media
Benno Meliss Malerei und Grafik
Vernissage:
Dienstag, 8. September 2020 19.00 Uhr
Einführung: Mag.
Christoph Huber
Kuratierung: Ina
Luttinger
09.09. – 03.10.2020
Mi. – Fr.: 16 – 19 Uhr
/ Sa: 11 – 13 Uhr
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Sarah Iris Mang
(www.sarahmang.at) lebt und arbeitet in
Gablitz, Niederösterreich. Sie ist in Oberösterreich aufgewachsen, ihre Eltern
und Großeltern stammen aus Tirol. Studium an der Akademie der Bildenden Künste
in Wien und an der Faculdad de Belles Artes in Barcelona. Während der
Studienzeit arbeitete sie viele Jahre als Sennerin und Halterin auf
verschiedenen Almen in Österreich und der Schweiz. Prägend war für die
Künstlerin die zehn Jahre währende ehrenamtliche Tätigkeit als Lebens- und
Sterbebegleiterin. Sie arbeitet mit unterschiedlichen Medien: Performance,
Installation, Film, Zeichnung oder Textilien. Thematisch lotet sie das Feld der
Wahrnehmung aus. Sie untersucht in ihrer Arbeit die Schnittstelle von
Handlung(en) in Dialog/Resonanz zu einem spezifischen Ort und seiner
Geschichtlichkeit.
Kollaborationen mit Kulturschaffenden und ExpertInnen
unterschiedlicher Sparten: Bildende KünstlerInnen, SchriftstellerInnen,
MusikerInnen, Soundkünstler, TänzerInnen oder NaturwissenschaftlerInnen. Seit
2016 kuratiert sie Ausstellungen und schreibt Texte zu Kunstthemen. Zahlreiche
Ausstellungen und Projekte, sowie Stipendien und Atelieraufenthalte, im In- und
Ausland.
Aus Hunderten kleinen Bildteilen* entstand ein mächtiges,
eigens für die Ausstellung in Innsbruck angefertigtes, Bergmassiv. Unsichtbare
tastbare AhnInnenbilder laden die BesucherInnen ein, ihre gewohnte Form der
Wahrnehmung neu zu erkunden… .
Als Reaktion auf die permanente Überflutung durch - reale
oder gefakte - Bild- und sonstige Informationen erkundet Sarah Iris Mang
mittels analoger Techniken das www, addiert eigene Geschichten hinzu, und setzt
diese in Dialog zum Ausstellungsraum.
*Monotypien und Zeitungsfragmenten
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Benno Meliss
(www.bennomeliss.com) geb.1956,
unterrichtete bis 2018 Bildnerische Erziehung, Werkerziehung und Textiles
Gestalten, hauptsächlich an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik.
Grafische und illustrative Arbeiten für Zeitungen,
Zeitschriften sowie Bücher, vorwiegend im Berenkamp-Verlag: zuletzt „Tirol –
kleines Land ganz groß“ (Text Michaela Sautner), demnächst „Spaguzzi und der
Kaiser“ (Text & Bild Benno Meliss).
Der Verfall technischer Gebilde (vor allem von Maschinen)
erzeugt durch die Form- und Oberflächenveränderung einen fast magischen Reiz,
der zusätzlich durch den Funktions- verlust noch eine poetisch-melancholische
Aura erhält. Gegenüberstellen kann man ab-sterbende Natur im Spätherbst.
"Obwohl ich weder Herbstbilder noch Schrottplätze
darstelle, zieht sich so etwas wie deren Nachklang durch meine Arbeiten. Die
Spannung zwischen Flächen und Grafischem bis hin zu allerfeinsten Linien ist
die formale Hauptaufgabe, die ich zu bearbeiten versuche. Der Gegenstand, das
„Motiv“, ist nur erster Impuls dazu, bleibt jedoch greifbar, um nicht in reinen
Formalismus zu verfallen.
Besonders erfreut haben mich stets die Arbeiten von
Walter Pichler, Esther Stocker, Anselm Kiefer, Marcel Duchamp, Alberto
Giacometti, Joseph Beuys und Pieter Brueghel."
Techniken und Materialien: Eitempera (= Bindemittel aus
Ei, Harzfirnis, Öl und Leimwasser) als Untermalung, darüber mehrschichtige
Malerei mit Öl oder Harzölfarben. Diese Maltechnik geht im Wesentlichen auf die
Arbeitsweise der spätgotischen Niederländer (van Eyck, Memling etc.) zurück.
Malgründe: Spanplatten, Sperrholz, Faserplatten, z.T. mit
textilen Bezügen, Leinwand, aber auch alte Jeans-oder Markisenstoffe mit einer
Kreide-Gips-Grundierung.
In die Farben werden fallweise Holz-, Papier-, Metall-
oder Knochenteile eingearbeitet.
Erweiterte experimentelle Monotypie-Techniken.
Daneben Aquarellarbeiten und zahlreiche (druck-)grafische
Techniken.
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MUSEUMSZEIT
Benno Meliss zeigt das Herstellen von Farben in der Eitemperatechnik
Materialliste: 1 Eidotter, Dammarfirnis, Leinöl;
Pigmente: Ocker licht, Neapelgelb, Ultramarinblau, Titanweiß;
Grundierte Maltafeln, Abreißpalette
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Die Technik der Temperamalerei ist, da nur natürliche
Bindemittel verwendet werden, schon seit den frühen Hochkulturen überliefert,
war vermutlich aber schon in der Jung-steinzeit bekannt.
Ei und Milch sind bereits natürliche Emulsionen, d.h.
Gemische öliger und wässriger Bestandteile, die durch Eiweiß als Emulgator
zusammengehalten werden. Man kann also durchaus mit Ei oder Milch + Pigmenten
Farben herstellen (siehe die Malerei von Max Weiler).
Im Laufe das Mittelalters entwickelte man verfeinerte
Tempera – Bindemittel durch Zugabe von Ölen, Harzen und Leimen, wodurch man
verschieden magere bzw. fettere Tempera-Bindemittel herzustellen vermochte.
Ich demonstriere heute die Mischung einer mittelfetten
Eitempera.
Bestandteile: 1 Eidotter, etwas Leinöl, etwas Dammar-oder
Mastixfirnis sowie Wasser.
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Der Eidotter wird verrührt, dann gebe ich in kleinen
Mengen Leinöl dazu (etwa so, wie eine Mayonnaise hergestellt wird) und verrühre
das Gemisch mit dem Pinselstiel. Nun folgt auf gleiche Weise die Zugabe von
wenig Firnis.
Man kann etwa rechnen: 1 Dotter + ½ Raumteil Leinöl + ½
Raumteil Firnis.
Nachdem wiederum gut verrührt wurde, wird das Gemisch ca.
aufs Doppelte mit Wasser aufgefüllt und
nochmals verrührt. Je nach Öl- oder Wasseranteilen kann man die Tempera magerer
oder fetter machen.
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Der Meister bei der Arbeit Anrühren
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Eine Aufstrichprobe – die Malfarbe kann mit Wasser
verdünnt werden. In wenigen Minuten ist die Farbe trocken und wasserfest. Wenn
man die Tempera als Untermalung z.B. für Ölfarbe verwendet, empfiehlt sich eine
Fixierung mit verdünntem Firnis oder Haarfestiger.
Nun zeige ich noch die schichtenweise Malerei am Beispiel "Tongefäß".
Am Ende werden die Pinsel mit Seife und warmem Wasser gereinigt,
da sonst Reste von Pigmenten den Haarkörper mit der Zeit verkleben.
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Zu meinen Bildern:
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Die Bildträger (Sperrholz, Hartfaserplatten oder
Leinwände) grundiere ich mit Leimwasser und Kreide + Titanweiß. Die
Untermalung mache ich stets in Eitempera, da sie schnell trocknet und gegen
Lösungsmittel wie Terpentin etc. resistent ist, d.h. man kann Übermalungen in
Ölfarbe leicht entfernen, ohne die Untermalung zu beschädigen.
Die Ausarbeitung der Bilder erfolgt in vielen Schichten,
was mit den Trocknungsphasen bis zu mehreren Monaten dauern kann.
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